Pressetext der auekunst:
Die auekunst in Liebenau zeigt großflächige Farbfelder der Malerin Claudia Wilholt, die zu einer neuen Generation von Künstler*innen gehört, die eine nachhaltige, ökologischen Kunst im Einklang mit der Natur erforschen.
auekunst e.V., Liebenau, 12.09. – 26.10.2020
Öffnungszeiten immer sonntags 16-18 Uhr
Eröffnung am 12.09.2020, 16 Uhr
In einem Künstler*innengespräch zur Ausstellungseröffnung am 12.09.2020 um 16:00 Uhr wird Claudia Wilholt ihre „organische“ Arbeitsweise vorstellen.
Ovid: Metamorphosen XV, 177 verfasst 1-8 n.Chr
„Nichts ist von Bestand in der Weite des Weltalls, alles fließt, und jedes Gebilde unterliegt ständigem Wechsel.“
Wilholt malt in lasierenden Schichten. Tiefe und Form entstehen, bauen sich auf, wachsen. Der gesamte Entstehungsprozess eines Bildes dauert nicht selten einige Wochen. Durch das langsame Wachsen der Bilder entstehen große Subtilität und buchstäbliche Vielschichtigkeit. Die Künstlerin arbeitet stets seriell, in Variationen eines Themas. Innerhalb der Serien gibt es Wechselwirkungen, optische Korrespondenzen und inhaltliche Dialoge. Dennoch können alle Bilder auch einzeln für sich sein. Trotz der oft vollständigen Abstraktion ergeben sich Spuren des Wachsens und Werdens, die an natürliche Strukturen erinnern.
Auf die Frage wie unser modernes Leben und seine kulturellen Ausdrucksformen vor dem Hintergrund des Klimawandels noch zu rechtfertigen sind, hat die Malerin als Antwort zu einer Art minimalistischer Rückkehr zu den Wurzeln der Farbproduktion und Gestaltung gefunden. Diese zeigt sich vom Bau des Malgrunds aus unbehandeltem Holz und Leinwand bis hin zur selbst hergestellten, klassischen Eitempera unter Verwendung von natürlichen Zutaten und Pigmenten.
Während ihrer „Artist Residencies“ 2019 (Ou Gallery, Duncan) und 2020 (Saltspring Arts Council) hat Claudia Wilholt in Workshops ihre Art der Farbherstellung vorgestellt und sich mit anderen Künstler*innen darüber ausgetauscht, wie sich Farbpigmente aus natürlichen Ressourcen selbst gewinnen lassen.
Die kanadische Natur hat einen sichtbaren Effekt auf ihre Malerei gehabt. Vor allem die Wälder und das Wasser sind in den „kanadischen Bildern“ spürbar.